Klimakterium - in die Jahre gekommen?
Die Wechseljahre, also die Phase, in der der Körper seine Fruchtbarkeit einstellt, wird von Frauen recht unterschiedlich erlebt. Die einen spüren diesen hormonellen Übergang fast gar nicht. Andere wiederum leiden unter Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Herzrasen, Harndrang und einer Reihe anderer Beschwerden. Ihr Körper befindet sich im Aufruhr, sodass sie das Gefühl haben, ihn gar nicht mehr zu kennen. Obwohl heutzutage die Zyklen im weiblichen Leben nicht mehr so starken Tabus unterworfen sind, redet man immer noch nicht gerne darüber. Frauen vertrauen sich meist fast ausschließlich anderen Frauen an, die sich ebenfalls “im Wechsel” befinden. Vielen Frauen ist es peinlich, wenn Schweißausbrüche oder ein rot anlaufendes Gesicht “den Wechsel” nach außen hin sichtbar machen. Der Beginn des Klimakteriums bedeutet für viele immer noch, dass frau “in die Jahre” gekommen sei. Dabei stehen die meisten Frauen in dieser Lebensspanne mitten im Berufs- und Familienleben. Und Frauen sind in dieser Altersspanne sexuell oft genussfähiger als zuvor, da sie ihre sexuellen Bedürfnisse besser kennen. Dennoch besteht vielfach die Angst, die sexuelle Attraktivität zu verlieren. Die unterschiedliche Bewertung des Älterwerdens von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft übt starken Druck auf Frauen aus, jugendlichen Standards entsprechen zu müssen. Diese Normen sind frauen- und körperfeindlich, da sie den biologischen Werdegang des Lebens missachten. Umso wichtiger ist es für Frauen in einem wertschätzenden Rahmen die Möglichkeit zu bekommen, die körperlichen Veränderungen ins eigene Selbstbild zu integrieren.
Die Tatsache, dass der Körper in dieser Zeit mehr Aufmerksamkeit beansprucht, kann Anlass geben, sich um das eigene psychische und körperliche Wohlbefinden mehr zu kümmern.